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Christof Gestrich bringt den Begriff der Seele neu zur Geltung, der seit Jahrzehnten zum Schaden von Theologie und Glauben vernachlässigt wurde. Gestrich unterscheidet die Seele von Körper und Geist und hält sie für die im Menschen lebendige Strebekraft der Übereinstimmung mit sich selbst. Die Seele steht für die Identität der menschlichen Person, die einmalig ist und "sie selbst" werden soll. Dieser Prozess der Selbstwerdung reicht über den Tod hinaus. Gott arbeitet weiter an der Vollendung der Verstorbenen. Gestrich attestiert der evangelischen Theologie, bei der "Lehre von den letzten Dingen" auf den falschen Weg geraten zu sein. Seit Moltmanns "Theologie der Hoff nung" (1964) wurde keine breiter ausgeführte Eschatologie mehr vorgelegt, die einen Paradigmenwechsel vorschlägt.