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70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellt dieser Band die Frage, wie die Literatur im Land der Täter die NS-Verbrechen thematisiert hat. Dabei kommen literarische und philosophische Texte sowie Film, Rundfunk und Fernsehen zur Sprache. Eingeleitet wird der Band mit einer erstmals gedruckten Erzählung von Alexander Kluge.
Was für die Gesellschaft der 1950er Jahre insgesamt gilt, spiegelt sich im kulturellen Bereich wider: Die Welle der von den anglo-amerikanischen Besatzungsmächten vornehmlich lizenzierten autobiografischen Berichte aus Konzentrations- und Vernichtungslagern bricht mit der Gründung der beiden deutschen Staaten weitgehend ab. Im Zeichen des Kalten Krieges delegiert die DDR als der vermeintlich >neue< und bessere Staat die Schuld an den Westen, beispielhaft gezeigt an den Filmen Kurt
Maetzigs. Das Wirtschaftswunderland BRD instrumentalisiert die wenigen ernsthaften Auseinandersetzungen zur symbolischen Entschuldung und feiert die zahlreichen Aufführungen von Lessings >Nathan<. Wie dauerhaft die braune Ideologie nachwirkte, zeigen die Spruchkammerakte Erwin Guido Kolbenheyers, die Trivialisierung des Nürnberger Ärzteprozesses, die mythologisierenden Reiseberichte aus dem von Deutschen massakrierten Griechenland, die Darstellung der Zigeuner in erzählenden Texten. Für die >Schuld< der Überlebenden stehen die Texte von Peter Weiss, George Tabori und Johannes Bobrowski ein.