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Als eine äußerst unterhaltsame Schule der Wahrnehmung und des Eigensinns wurde Oskar Pastiors Werk anlässlich der Verleihung des Büchner-Preises 2006 gewürdigt, kurz bevor der 1927 im siebenbürgischen Hermannstadt geborene Autor starb. Pastior brach als Spieler mit dem Material Sprache und der eigenen Mehrsprachigkeit Eindeutigkeiten auf - "Vom Sichersten ins Tausendste" heißt sein erster in der Bundesrepublik erschienener Gedichtband - und war als "Wörtlichnehmer" das einzige deutschsprachige
Mitglied der Gruppe OULIPO (Ouvroir de Littérature Potentielle). Er wirkte als eigenwilliger Übersetzer, der neben semantischen Vorgaben bisweilen auch ausschließlich lautlichen oder syntaktischen Prinzipien folgte. Ebenso war er virtuoser Handhaber poetischer Formen (Anagramme, Palindrome und Sestinen) sowie Erfinder neuer Formen (Hörichte, Vokalisen und Gimpelstifte). Das Heft enthält u. a. Analysen seines vielseitigen Schaffens von Thomas Combrink, Ann Cotten, Annette Gilbert und Thomas Strässle, persönliche Erinnerungen und Würdigungen von Inger Christensen, Michael Krüger, Harry Mathews, Herta Müller
und Caroline Neubaur sowie eigene - zum Teil bisher unveröffentlichte - Texte und Zeichnungen Oskar Pastiors.