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Die jahrzehntelange Arbeit und das Zusammenleben mit Pflege- und Adoptivkindern haben deutlich gemacht, dass die Trauerarbeit mit diesen Kindern häufig zu kurz kommt. Die Kinder fühlen sich wertlos, ungeliebt und unverstanden. Sie haben für ihre Gefühle keine Worte, die Pflege- und Adoptiveltern wollen mit dem Thema keine Wunden aufreißen.
Diese Kinder sind oftmals in ihrem Verhalten auffällig. Ihre Wut, ihre Trauer werden verdrängt und hinter Aggressionen oder Zurückgezogenheit, Anstrengungsverweigerung, totale Anpassung oder Aufsässigkeit u.a. versteckt - und damit nicht als Trauer erkannt.
Loyalitätskonflikte erschweren oftmals den Kindern, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Sie fühlen sich in der neuen Familie "eigentlich" wohl, werden dort umsorgt und gemocht, sie fühlen sich auch geborgen.
Die wenigen Bücher, die es für Kinder in diesen Situationen gibt, enden damit, dass sie eine neue Familie gefunden haben und nun alles gut wird. Warum also können sie nicht auch einfach nur glücklich sein? Sind sie undankbar?
Das Buch "Hugo" bietet dem Kind die Möglichkeit, über die kleine Maus zu reden, ohne die eigenen Gefühle gleich preisgeben zu müssen. Es will einen Einstieg ermöglichen, um sich der Thematik zu nähern, dem Kind zu zeigen, dass man es versteht, wenn es manchmal wütend oder unglücklich ist. Es kann dadurch erfahren, wie wichtig es für die ganze Familie ist, über eigene Gefühle zu sprechen und dass auch "negative" Gefühle legitim sind.