cartcart

    Antikörper-Partikelkonjugate zur retardierten Freisetzung von Ektoparasitiziden

     
    Antikörper-Partikelkonjugate zur retardierten Freisetzung von Ektoparasitiziden

    Description

    Die vorliegende Arbeit thematisiert die Biokonjugation von Antikörpern an
    Mikropartikel, welche mit Flumethrin beladen sind. Die erhaltenen
    Antikörper-Partikelkonjugate sind zur ektoparasitiziden Anwendung auf dem Fell von
    Hunden bestimmt. Es werden Partikel von 1 - 2 µm Größe (d90-Wert der
    Volumenverteilung) verwendet. Diese bestehen aus dem nicht bioabbaubaren Polymer
    Polystyrol und sind auf dem Fell aufgrund ihrer Größe nicht sichtbar. Die Partikel
    wurden mittels Emulsion-Evaporation Verfahren, wie unter (B.4) beschrieben,
    hergestellt. Zur Konjugation der Proteine sind die Partikel mit Carboxylgruppen
    modifiziert. Die Anbindung der Proteine kann auf verschiedenen Wegen erfolgen,
    wobei zwischen ungerichteten und gerichteten Anbindungsstrategien (A.1.2)
    unterschieden werden kann. Insgesamt werden drei Synthesewege durchgeführt und
    evaluiert. Die Carbodiimid-Synthese, eine ungerichtete Anbindung, wird vergleichend
    mit der Polysaccharid-Synthese, welche eine gerichtete Anbindung ist, untersucht. Eine
    Synthese über Thioetherbindungen, die ebenfalls zu einer gerichteten Anbindung führt,
    wurde praktiziert, aber aufgrund von wenig aussichtsreichen Resultaten nicht weiter
    verfolgt (C.3.2.2). Die Charakterisierung der AK-Partikelkonjugate wird auf zwei
    prinzipiell unterschiedlichen Wegen durchgeführt. Hierzu ist eine Unterteilung in eine
    chemisch-physikalische und eine funktionelle Analytik zweckmäßig. Während
    funktionelle Analysenverfahren die Bindungsfähigkeit von AK-Partikelkonjugaten
    bewerten, weisen chemisch-physikalische Analysenverfahren (geänderte)
    physikochemische Eigenschaften nach, ohne eine Aussage zu machen, ob das erhaltene
    Konjugat die Funktionalität der Einzelkomponenten vereint.
    Bei letzterem steht die Analytik mit spektroskopischen Methoden, nasschemischen
    Nachweisen, sowie den physikalischen Eigenschaften der Partikel im Vordergrund. So
    können durch Messungen des Zetapotentials unter Variation des pH-Wertes
    Oberflächenmodifikationen im Verlauf von Aktivierungs- und Konjugationsreaktionen
    mit Antikörpern im Detail nachvollzogen werden (C.2.1.1, C.2.2.1). Die einzelnen
    Aktivierungsschritte der Carbodiimid-Synthese lassen sich mit dieser Methodik zeigen
    und in Bezug auf ihre Reaktionsgeschwindigkeit charakterisieren. Auch Anbindungen
    von Antikörper sind in einer Verschiebung des Zetapotentials zu größeren Werten zu
    sehen. Dies ist durch das Vorhandensein von basischen funktionellen Gruppen der
    Antikörper zu erklären. Weiterhin kann mittels Röntgenelektronen-Spektroskopie die
    Anwesenheit von Proteinen auf den Mikropartikeln nachgewiesen werden. Hier zeigt
    sich nach erfolgter Konjugation ein deutliches Signal von Elementen, wie Stickstoff,
    Sauerstoff und Schwefel, welche in erhöhten Mengen in der Struktur des Antikörpers
    vorkommen (C.2.2.2). Ein fluorimetrischer Nachweis von Antikörpern auf Partikeln
    unter Verwendung von o-Phtaldialdehyd kann durchgeführt werden (C.2.1.3). Eine
    Untersuchung der Anbindung von Antikörpern an Partikel ist zudem durch
    Raster-Kraft-Mikroskopie möglich (C.2.2.3). Die Auflagerung der Antikörper verändert
    hierbei das Profil der Partikeloberfläche gegenüber unmodifizierten Partikeln.
    Um der Frage nach der Konjugations-Synthese mit der größtmöglichen
    Bindungsaffinität nachzugehen, wird ein funktioneller Assay entwickelt, der auf
    mehreren sequenziellen Filtrationsvorgängen beruht und die Menge an Flumethrin an
    einer Haarprobe quantifiziert (C.1). Die Validität dieses Assays wird nach
    ICH Guideline Q2(R1) für bioanalytische Verfahren untersucht und entspricht den
    Anforderungen dieser Guideline. Mit der Methodik kann die Zunahme der
    Bindungsaffinität von AK-Partikelkonjugaten gegenüber unkonjugierten Partikeln
    gezeigt werden (C.2.2.4). Eine Inkubation der AK-Partikelkonjugate mit verschiedenen
    denaturierenden Agenzien führt, wie erwartet, zu einem Bindungsabfall (C.1.9). Diese
    Befunde sind elementar und unterstreichen die Validität des Assays. Werden Antikörper
    in einer Orientierung an Partikel gebunden, in der die antigenbindenden Domänen von
    der Oberfläche herausragen, wird von einer gerichteten Synthese gesprochen. Von
    diesen AK-Partikelkonjugaten ist eine erhöhte Bindungsaffinität zu erwarten, da keine
    sterische Behinderung der Antikörper-Antigen-Bindung besteht. Mit dem entwickelten
    Assay gemessene Bindungen von AK-Partikelkonjugaten, die nach der gerichteten
    Polysaccharid-Synthese erzeugt sind, sind den, mittels ungerichteter
    Carbodiimid-Synthese generierten, Konjugaten überlegen (C.3.2). Diese Feststellung ist
    zu erwarten und in Übereinstimmung mit der Literatur.
    Ein Phänomen, welches bei verschiedenen Konjugations-Synthesen zu beobachten ist,
    ist eine Agglomeration der erhaltenen AK-Partikelkonjugate. Es wird die Hypothese
    formuliert, dass dies durch polyionische Wechselwirkungen von dissoziierbaren
    funktionellen Gruppen auf den Partikeloberflächen nach der Konjugation zu begründen
    ist. Berechnete Ladungsheterogenitäten lassen sich sehr gut mit experimentell
    ermittelten Partikelgrößen korrelieren, die mittels Laserdiffraktometrie erhoben wurden
    (C.3.3.2).
    Eine klinische Untersuchung der Wirkung von flumethrinbeladenen
    AK-Partikelkonjugaten gegenüber Zecken an Hunden und eine begleitende
    HPLC-Analytik von Flumethrin aus Fellproben wurde, nach Validierung dieser,
    durchgeführt (C.4). Die Wirksamkeit gegenüber Zecken ist in diesem Tierversuch
    lediglich vergleichbar mit einer nichtretardierten Formulierung von Flumethrin. Eine
    mögliche Ursache hierfür kann in einer verminderten Stabilität des Antikörpers auf
    Fellproben bei erhöhten Lagertemperaturen gefunden werden (C.4.5).
    Zusammenfassend kann in dieser Arbeit gezeigt werden, dass die Konjugation von
    spezifischen Antikörpern gegen Hundehaar an flumethrinbeladene Mikropartikel
    gelingt. Verschiedene analytische Methoden werden zur Charakterisierung der
    AK-Partikelkonjugate herangezogen. Die Bindungsfähigkeit an Hundehaar kann in vitro
    durch den Einsatz einer hierfür entwickelten, funktionellen analytischen Methode
    gezeigt werden. Allerdings ist in Bezug auf die klinische Wirksamkeit gegenüber einer
    nichtretardierten Darreichungsform keine verbesserte Wirkdauer festzustellen.

    Product details

    EAN/ISBN:
    9783869559544
    Edition:
    1
    Medium:
    Paperback
    Number of pages:
    153
    Publication date:
    2011-12-13
    Publisher:
    Cuvillier, E
    Languages:
    german
    EAN/ISBN:
    9783869559544
    Edition:
    1
    Medium:
    Paperback
    Number of pages:
    153
    Publication date:
    2011-12-13
    Publisher:
    Cuvillier, E
    Languages:
    german

    Shipping

    laposte
    The edition supplied may vary.
    Currently sold out

    Recommended for you