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Schon beim Klang des Wortes »Nordseeküste« möchte man sich weg- oder vielmehr hinträumen. Hört förmlich das Brechen der Wellen, das Tosen der Brandung, das Gurgeln des abfließenden Wassers. Ahnt vielleicht die endlosen Strände. Sieht sich lässig im Strandkorb herumlümmeln, den vorbeiziehenden Wolken nachschauen. Dem Möwenkreischen lauschen.
Ja, keine Frage, das alles gibt es. Aber nur auf den Inseln. Nur dort wird man die wellenbrechende Nordsee vor einem weißen Sandstrand auch tatsächlich erleben können. Die Festlandsküste hingegen kann mit der einen Ausnahme von St. Peter-Ording nicht mit langen Sandstränden aufwarten. Zwar gibt es in einigen Orten einen Klecks Sandstrand, aber überwiegend sonnt man sich dort doch am Deich, der denn auch treffend »grüner Strand« genannt wird. Und das Wellenbrechen verhindern sowieso die Gezeiten, die sich am Festland viel stärker bemerkbar machen als auf den Inseln. Tut alles nichts, es gibt trotzdem genügend zu entdecken. Da wäre zunächst einmal das Wattenmeer. Sechs Stunden läuft das Wasser ab, sechs Stunden läuft es auf. Dazwischen kann man dann auf dem Meeresgrund herumspazieren und eine faszinierende Welt betrachten.
Aber auch an Land gibt es viel zu sehen. Beispielsweise die malerischen Sielhäfen in Ostfriesland, wo noch immer Krabbenkutter auslaufen und nach Rückkehr der Fang direkt von Bord verkauft wird. Oder die endlosen Deiche, auf denen man stundenlang herumlaufen kann. Weit wandert der Blick, mindestens bis zum Horizont. Unterbrochen höchstens einmal von einer Reihe windschiefer Weiden. Überhaupt der Wind. Der ist immer präsent, bläst meist aus Westen. Manchmal als laues Lüftchen, manchmal aber auch als steife Brise. Selten als Sturm, aber auch das kommt mal vor. Gehört einfach dazu.
Und dann wären da noch die Inseln. Jede einzelne unverwechselbar, jede mit eigenem Flair. Da gibt es ganz stille, autofreie Eilande in Ostfriesland, aber auch die schrill-quirlige Szene auf Sylt. Man findet mondäne Eleganz auf Norderney oder die ländliche Bodenständigkeit Pellworms. Oder gar die beschaulich-begrenzte Welt einer kleinen Hallig - nichts, was es nicht gäbe an der Nordseeküste.
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