Im vergangenen Jahrhundert entdeckten die mit der komplizierten Psyche und dem nicht minder schwierigen Verhalten des Menschen befassten Wissenschaften einen Gegenstand, der ihnen zahlreiche neue Forschungsfelder eröffnete: Die Gruppe. Mindestens ebenso interessiert wie an der Beantwortung theoretischer Fragen waren die Forscherinnen und Forscher dabei an der Lösung praktischer Probleme, die sie sich von der Konzeption und dem Einsatz unterschiedlichster, vom Stuhlkreis bis zur Gesprächstherapie reichender Formate versprachen. Die gleichermaßen vielfältigen wie folgenreichen Ausprägungen des Gruppenkonzepts nachzuzeichnen und die Komplexität der Disziplinen, Diskurse und Kulturen überschreitenden Bezüge zu erhellen, ist das Ziel der hier versammelten Beiträge Zur Geschichte und Theorie eines folgenreichen Konzepts.
»Wir kommen immer schon in Gruppen vor, der Weg aus der einen führt uns direkt in die nächste. Vom Stuhlkreis im Kindergarten bis hin zur geisteswissenschaftlichen Verbundforschung, von den Zumutungen des New Public Management an den Universitäten bis zur Selbsthilfepraxis bei der Burn-out-Bewältigung: Wir sind immer schon drin.« - Hanna Engelmeier / David Kuchenbuch / Timo Luks