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»Ohne die Anderen kein Selbst, ohne Ambiguität keine Identität, ohne Verzweiflung keine Hoffnung, ohne Anfang kein Ende. Dazwischen ist die Angst.«
Angst kennzeichnet eine Zeit, in der Europas Rechtspopulisten auf dem Vormarsch sind, sich Erschöpfungsdepressionen ausbreiten und der Kapitalismus als Krise erlebt wird. Angst ist der Ausdruck für einen Gesellschaftszustand mit schwankendem Boden. Die Mehrheitsklasse fühlt sich in ihrem sozialen Status bedroht und im Blick auf ihre Zukunft gefährdet. Man ist von dem Empfinden beherrscht, in eine Welt geworfen zu sein, die einem nicht mehr gehört.
Anhand des Erfahrungsbegriffs der Angst erfasst Heinz Bude eine Gesellschaft der verstörenden Ungewissheit, der heruntergeschluckten Wut und der stillen Verbitterung. Das betrifft die Arbeitswelt genauso wie die Intimbeziehungen, das Verhältnis zur Politik ebenso wie die Haltung gegenüber dem Finanzsektor.