Weltweit existieren über tausend Waldorfschulen, und die Initiativen für Neugründungen sind noch lange nicht an ihre Grenzen gestoßen. Tausende Kinder werden jährlich eingeschult oder verlassen nach Jahren, bereichert und orientiert für ihr ferneres Leben, diese Schulen. Das verdanken sie nach den historischen Tatsachen einer Persönlichkeit, an deren Leben und Wirken kaum noch erinnert wird: Emil Molt! Er war Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart und wollte für die Kinder seiner Arbeiter eine eigene Schule gründen. Mit dieser Absicht wandte er sich an Rudolf Steiner, der in der Folge die pädagogischen Grundlagen schuf. Emil Molt aber war und blieb die treibende Kraft dieser ersten Waldorfschule, der Unternehmer, der in diesem Kontext sein Vermögen verlor, ihr aber durch alle Höhen und Tiefen die Treue hielt; und vor allem den aufkommenden nationalsozialistischen Tendenzen zur Übernahme die Stirn bot. Der Autor legt unter Heranziehung auch bisher unbekannter Quellen die erste Biographie einer Persönlichkeit vor, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus ureigener Tatkraft einen weitreichenden kulturellen Impuls verwirklicht hat, der nicht nur für die Gegenwart seine außerordentliche Bedeutung unter Beweis gestellt hat, sondern vor allen auch für kommende Generationen Maßstäbe setzen kann.