Eine Dokumentation von Karl-Heinz Cramer und dem Förderverein Uhrentradition Ruhla e.V., 104 Seiten mit 191 Abbildungen, darunter zwei Luftaufnahmen von 1945 und
- Aus dem Vorwort:
Die Uhrenfabrik Gebr. Thiel GmbH in Ruhla wurde 1862 von den Brüdern Georg und Christian Thiel gegründet. Es gab Niederlassungen in Seebach, Mühlhausen, Waltershausen, Apolda, Meiningen und London. Die erste preiswerte Herrenarmbanduhr kam vor dem
- Weltkrieg um 1910 auf den Markt, als Markenname "Divina", Wecker und Taschenuhren waren schon länger im Handel. Zum Hauptprodukt kam im 1. Weltkrieg der Krupp-Thiel-Zeitzünder für militärische Zwecke zum Einsatz.
Das Werk in Mühlhausen - Gerätebau GmbH - war ein reiner Rüstungsbetrieb, er bestand von 1934 bis
- Die Gebr. Thiel und das Reichswehrministerium schlössen schon mit Datum vom 25. 02. und 11. 07.1925 einen 10-jährigen Vertrag über die Produktion und Lieferung von Zeitzündern ab. Es handelte sich hier um ein Geheimhaltungsprodukt, was allen Beteiligten bewusst war. Die Geschäftspost
wurde oft mit dem Vermerk "Streng geheim" versehen, die Zeitzünder waren als "ZZ" erwähnt. In den folgenden Jahren nahm der Bedarf der Reichswehr langsam aber stetig zu, so dass die Gebr. Thiel GmbH ernsthaft über eine Erweiterung der Zeitzünder-Produktion nachdachte. Nach der Besetzung 1945 durch die amerikanischen Truppen wurde die gesamte Belegschaft der Uhrenfabrik entlassen. Die Werke Mühlhausen, Seebach und Waltershausen wurden durch die Russen demontiert (lt. Potsdamer Abkommen vom 02. 08.1945). Die Uhrenfabrik Gebr. Thiel GmbH hätte im Jahr 2012 ihr 150-jähriges Geschäftsjubiläum. Nach der Wende gab es wieder einen Neuanfang mit 50 Beschäftigten für eine Zählerfirma. In den ehemaligen Gebäuden in Ruhla haben sich 50 Kleinbetriebe eingemietet. Die Historie der Firma Thiel wird vom Förderverein "Uhrentradition Ruhla e. V" aufgearbeitet.