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Fahnenappell statt Morgenandacht
Kindheitserinnerungen 1933 bis 1939
1933 "ert sich fast alles in Deutschland - auch f"r Kinder. In den Schulen wird nicht mehr "Guten Morgen", sondern "Heil Hitler!" gesagt, an die Stelle der Morgenandacht tritt der Fahnenappell. Neue Gedichte m"ssen auswendig gelernt werden: "Ich bin geboren, ganz auf deutsch zu f"hlen, bin ganz auf deutsches Denken eingestellt". Nach Jahren der Not sind die Kinder stolz auf ihre schmucken HJ-Uniformen, Hakenkreuzkettchen oder BDM-Blusen. Sie wollen dazugeh"ren, mitmachen beim Jungvolkdienst, Wandern und Sport. Zwar ist Disziplin gefordert, doch das Bild der zackigen Aufm"che und begeisternden Fackelz"ge im Kopf, nehmen sie die in Kauf. So kommt der Stolz hinzu, als Deutscher "z"wie Leder und hart wie Kruppstahl" zu sein.
Immer wieder jedoch passieren Dinge, die die Kinder nicht verstehen. Da kommen SA-M"er und r"en einfach den B"cherschrank der Eltern aus. Da wird der Vater nachts aus dem Bett gezerrt, mitgenommen, und kommt nach Wochen schlohwei"zur"ck. Die Kinder sind verwirrt und fassungslos. J"dische Mitsch"ler verschwinden pl"tzlich, Halbjuden werden ausgegrenzt. Eine der Autorinnen berichtet von Ohrfeigen ihres Vaters, weil sie ihre Freundin, vom Vater "Judenm"hen" genannt, auf der Stra" umarmt.
Das Buch enth" aber auch Erinnerungen an die gro" Armut zu Beginn der drei"ger Jahre, an Kinderarbeit, Ratten in der Wohnung und "Spatzensuppe". Daneben stehen aber auch Texte zum Schmunzeln, die viel von Solidarit" Menschlichkeit und kindlich unbeschwerten Zeiten sprechen. Mit seinen unverstellten Berichten leistet es einen wesentlichen Beitrag zum Verst"nis deutscher Geschichte.