Um es gleich vorwegzunehmen: Einen eigentlichen Jakobsweg von München nach Bregenz gab es im Mittelalter nicht. Die Pilger folgten meist den großen Handelsrouten, da sie hier Übernachtungsmöglichkeiten und Versorgungsstätten fanden. Sie pilgerten häufig von Kloster zu Kloster, weil ihnen hier Unterschlupf und eine warme Mahlzeit gewährt wurde und ein Pilger niemals abgewiesen werden durfte. Dieses Buch beschreibt den Weg von München bis nach Bregenz am Bodensee, wie er von einer privaten Initiative im Jahr 2003 anhand von historischen Reiseberichten rekonstruiert und beschildert wurde. Die großen Handelsstraßen, auf denen einst die Pilger wanderten, wurden heute häufig zu befahrenen Autostraßen und waren somit als Wege für Pilger nicht mehr geeignet. Die Planer des Münchner Jakobsweges orientierten sich deshalb an Orten, bei denen eine historische Beziehung zum Jakobuskult nachgewiesen werden konnte und verbanden diese durch Wege, die abseits des Straßenlärms liegen. Dabei kam ihnen auch das vorbildliche bayerische Fernwandernetz zur Hilfe. Und so wandert der Pilger idyllisch durch Wälder und Wiesen, vorbei an sehenswerten Klosteranlagen und Wallfahrtskirchen auf Wegen wie dem König-Ludwig-Wanderweg oder dem Prälatenweg.