Mit seinen über Jahrhunderte gewachsenen Straßen, Wohnquartieren, Plätzen und Gassen galt Frankfurt als eine der bedeutendsten und schönsten Städte Mitteleuropas. In über 50 Luftangriffen alliierter Bomber, vor allem bei den Großangriffen im März 1944, verlor die Mainmetropole jedoch fast vollständig ihr einmaliges Stadtbild.
Im Wiederaufbau nach dem Krieg entstand eine weitgehend neue Stadt, mit der sich viele Frankfurter nur schwer identifizieren konnten. Erhaltenswerte Ruinen wurden abgeräumt und die historischen Fluchtlinien für einen autogerechten Verkehr verändert. Bis heute bieten vor allem die Neubebauung des Altstadtkerns sowie die aktuellen Bemühungen um eine Wiederherstellung einzelner Häuser Anlass zu Diskussionen.
Das Institut für Stadtgeschichte, das "Gedächtnis der Stadt", verfügt innerhalb seiner rund zwei Millionen Motive umfassenden Fotosammlung über etwa 600 historische Aufnahmen auf frühen Farbdiafilmen. Zwischen 1936 und 1943 von Hobbyfotografen gemacht, zeigen sie das alte, noch unzerstörte Frankfurt in seinen wirklichen Farben: das Mainufer, Altstadt und Innenstadt, die Außenstadt sowie einige Vororte.
Tobias Picard, Historiker und Archivar am Institut für Stadtgeschichte, hat für diesen Band über 100 der interessantesten Motive ausgewählt und sachkundig kommentiert. Die bislang unveröffentlichten Bilder sind von hohem dokumentarischem Wert, denn für viele der abgebildeten Gebäude, Straßen oder Anlagen handelt es sich um das einzige bekannte Farbfoto überhaupt.
Dieser Bildband erscheint begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte.