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"Was ich als Frau dafür halte" - als Sophie von La Roche 1783 ihre Frauenzeitschrift "Pomona für Teutschlands Töchter" mit diesen Worten ankündigte, war dies sensationell. Bis dahin wurden Damenjournale nur von Männern erstellt. Nun drang eine Frau in die Männerdomäne ein und verkündete, was sie von männlicher Bevormundung hielt. Sie drückte aus, was viele Frauen dachten und fand damit internationale Resonanz - so las beispielsweise auch Katharina die Große "Pomona".
Sophie von La Roche (1730-1807) war häufig die Erste: Ihre "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" (1771) war der erste deutsche Bestsellerroman, sie setzte Meilensteine des Journalismus, verfasste Reiseberichte und wagte einen Ausflug am Montblanc, als es noch skandalös war, dass Damen selbstständig reisten.
Die schöne Hofdame wollte die Bildung und das Selbstbild ihrer Geschlechtsgenossinnen verbessern. Dafür bewunderte oder verspottete man sie. Eine einseitige Geschichtsschreibung stutzte sie bald zur Muse Goethes, zur Verlobten Wielands und zur Großmutter der Brentanos zurecht. Heute erinnert sich kaum noch jemand an sie.
Die Journalistin Jeannine Meighörner begleitet Sophie von La Roche an die Stationen ihres bewegten Lebens: an die Orte ihrer Kindheit und Jugend in Kaufbeuren, Lindau, Augsburg und Biberach, an die Plätze höfischen Glanzes in Mainz, Warthausen und Bönnigheim sowie an die Stätten ihres Erfolgs als Schriftstellerin nach Koblenz, Speyer und Offenbach. Dabei wird eine der faszinierendsten Frauen des 18. Jahrhunderts wieder lebendig.