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Der transnationale Drogenhandel zählt seit Ende des Kalten Krieges zu den bedeutendsten sicherheitspolitischen Herausforderungen innerhalb der inter-nationalen Gemeinschaft. Auf Grund seiner geostrategisch günstigen Lage ist der nah- und mittelöstliche Raum zu einer Drehschreibe für den internationa-len Drogenhandel geworden. Eine besondere Rolle nehmen seit Jahrzehnten die Länder des so genannten Goldenen Halbmondes Afghanistan, Pakistan und Iran ein. Dieses Länderdreieck gilt inzwischen als globale Hauptanbau- und -transitregion, in deren Zentrum Afghanistan als globaler Hauptexporteur von Opiaten steht. Seit Beginn der beiden militärischen Interventionen Opera-tion Enduring Freedom und ISAF (2001/2002) lässt sich weiter ein kontinuier-liches Wachstum der Anbau- und Produktionszahlen feststellen. Damit bleibt Afghanistan nicht nur für den Westen mit seinen attraktiven Absatzmärkten ein sicherheitspolitisches Sorgenkind, sondern auch im Land selbst verstär-ken sich die sicherheitspolitischen und sozioökonomischen Auswirkungen des Schlafmohnanbaus.
Die Bekämpfungsstrategien sowie der staatliche und gesellschaftliche Um-gang mit der Drogenverbreitung, wie er sich im öffentlichen Diskurs zeigt, ste-hen im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Das Konzept der Versicherheitli-chung (Securitization) bildet hierbei den theoretischen Rahmen der Studie.
Die vorliegende Studie zeigt auf, wie exemplarisch am Bereich des transna-tionalen Drogenhandels eine Sicherheitsrelevanz durch politische Entschei-dungsträger kreiert wird, die als Legitimationsgrundlage für bestimmte, zum Teil unpopuläre, Maßnahmen benutzt werden kann. Darüber hinaus leistet die Arbeit einen wissenschaftlichen Beitrag für die Theoriendebatte über die Klas-sifizierungen neuer Sicherheitsgefährdungen.