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Dass Natur geschützt werden soll, ist in der öffentlichen Meinung fest verankert. Aber was für eine Natur ist es, die es zu schützen gilt? Welche Naturvorstellungen liegen den Schutzkonzepten des Naturschutzes zugrunde? Und können diese als nachhaltig gelten?
Ausgehend von einer Darstellung des Forschungsstands zu Naturvorstellungen der Ökologie arbeitet Ivana Weber in einer Diskursanalyse die zentralen Naturkonzepte des deutschen akademischen Naturschutzes heraus. Sie zeigt zum einen, wie diese die für die westliche Moderne grundlegenden, geschlechtlich kodierten Dualismen Subjekt - Objekt und Kultur - Natur reproduzieren und stützen: ein konzeptionelles Korsett, das oftmals eine effektive und mehrheitsfähige Schutzstrategie verhindert. Darüber hinaus entwirft die Autorin eine Interpretation des Schützenswerten als Hybrid, als aktives, widerspenstiges Mischwesen jenseits der Grenzziehungen von Natur versus Kultur, und skizziert die hierin liegenden Chancen. Damit liefert sie, dem Ziel nachhaltiger Entwicklung entsprechend, einen Begründungsrahmen für diskursive Leitbildentwicklungen im Naturschutz.