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Mit dem sogenannten "April-Boykott" am 1. April 1933 begann in Deutschland die systematisch vom NS-Staat vorangetriebene soziale Ausgrenzung der Bürger mit jüdischen Wurzeln durch gezielte Vernichtung ihrer materiellen Existenzgrundlagen. Das geschah nicht nur durch Berufsverbote, sondern auch durch erzwungene Unternehmensschließungen und deren Verkauf an sogenannte "arische" Interessenten. Mit dieser Thematik gerät der wirtschaftliche Aspekt der NS-Judenpolitik ins Blickfeld, der schon lange vor der sogenannten "Endlösung der Judenfrage", vor der physischen Vernichtung durch Zwangsarbeit und der Verwertung der Körper der in den Massenvernichtungslagern ermordeten Juden eine Rolle spielte.
Am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena recherchierten Studierende über mehrere Jahre im Rahmen einer fakultative Lehrveranstaltung zu diesem Thema. Es entstanden Publikationen und eine Wanderausstellung. Das Projekt zielte von Beginn an darauf ab, mit Hilfe der Wanderausstellung Forschungsinitiativen am jeweiligen Standort zu initiieren. Zielgruppe dieses Teils der Projektarbeit waren und sind vor allem die Schulen.
Das Lehr- und Forschungsprojekt »"Arisierung" in Thüringen« der Friedrich-Schiller-Universität Jena und seine Kooperationspartner, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und die Thüringischen Staatsarchive ziehen mit dem vorliegenden Band die Bilanz ihrer mehrjährigen gemeinsamen Arbeit und stellen die Ergebnisse der ersten Schülerpilotprojekte zum Thema "Arisierung" vor.