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Die Geschichte des Reinhard Bachner steht stellvertretend für eine Generation, deren Kindheit in den Zweiten Weltkrieg zurückreicht.
Humorlos und schnell mussten diese Kriegskinder zu Erwachsenen werden. Und sie wurden in ihrer persönlichen Entwicklung genau dort geschädigt, wo es am meisten wehtut: In den ersten entscheidenden Lebenserfahrungen. Eine barbarische Diktatur, strenge Erziehung und materielles Elend aus diesem Beton wurde das Fundament ihrer seelischen Identität gegossen.
Das Fazit: Die Kriegskinder gehören zu einer betrogenen, von der Geschichte kalt übergangenen und vergewaltigten Generation. Sie zahlten die Zeche für den Krieg schon bei der Geburt. Und sie litten auch am meisten unter den Konsequenzen dieses Krieges: Der Überlebensdruck Ende der 40er bis Ende der 50er Jahre kostete die zweite Chance im Leben: Nach der Kindheit im Krieg war es diesmal die Jugend nach dem Krieg, die für immer beschädigt wurde. Richard Bachmann hat dem noch wenig durchleuchteten Alltag der Kriegskinder und ihrem Werdegang ein Denkmal gesetzt.
Die erfundene Figur Reinhard Bachner ist übrigens Richard Bachmann selbst. Der Autor wollte aber nur als Zeitzeuge berichten und schildern. Er vermied es, sein subjektives Innenleben allzu aufdringlich oder allzu moralisierend in den Vordergrund zu stellen. Deshalb ist er ein bemerkenswert ehrlicher Biograph und schreibt von vornherein eine Fiktion ohne wortwörtlichen Anspruch auf Wahrheit. Aber erlebte Wahrheit und möglichst authentische Fakten, das bietet sein Buch in Hülle und Fülle.