Anfang der 1960er Jahre wird Alexander Markus Homes als Kleinkind ins Heim gesteckt. 1981 erscheint Prügel vom lieben Gott als eines der ersten autobiographischen Bücher eines "Heimkinds". Darin verarbeitet Homes in literarischer Form seine Erlebnisse und schildert sehr authentisch die Gefühlswelt eines Jungen, der in einer von Nonnen geführten "Verwahranstalt" aufwächst. Homes" Erinnerungen sind ein ergreifendes Dokument der dort vorherrschenden Atmosphäre von Gewalt, Angst, Demütigung und Gehorsam. In der anhaltenden Debatte über kirchliche Heimerziehung, Gewalt und Missbrauch kann Prügel vom lieben Gott als Beleg dafür gelten, dass kirchliche Vorgesetzte und staatliche Aufsichtsbehörden schon vor 30 Jahren über die Zustände in den Heimen hätten Bescheid wissen und Konsequenzen ziehen können. Stattdessen sah sich Homes, über viele Jahre hinweg einziger Heimkritiker in Deutschland, mehrfach mit juristischen Schritten der Kirche konfrontiert. Die Neuausgabe ist erweitert um einen Prolog, in dem Homes die Geschichte der Unterdrückung seines Buches beschreibt und aktuelle Bezüge herstellt.