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In Berlin-Buch, an der Peripherie der heutigen Großstadt gelegen, trafen um 1900 zwei Welten aufeinander. Das idyllische Dorf mit einer sehenswerten Barockkirche, einem Gutshof und einem Schlosspark wurde mit seiner Feldflur vom Berliner Magistrat gekauft und zu einem großstädtischen Gesundheitsstandort ausgebaut. Die zur Zeit des Ersten Weltkriegs größtenteils fertig gestellte Krankenhausstadt Buch mit zwei "Irrenanstalten", zwei Lungensanatorien, einer Heimstatt für Alte und Gebrechliche und mit einer dazugehörigen Technikzentrale war vermutlich die größte Sozialeinrichtung dieser Art in Deutschland. Der Name Buch ist in Berlin und auch weit darüber hinaus ein Markenzeichen für die medizinische Versorgung geworden. Es ist dem Stadtarchitekten Ludwig Hoffmann zu verdanken, dass die Krankenhausensembles mit ihren etwa 200 Nutzbauten auch zu einem außergewöhnlichen städtebaulichen und baukünstlerischen Ereignis wurden. Diese Denkmale der Sozialgeschichte und der Baukunst bilden zusammen mit dem Dorf Buch und seinen dörflichen Denkmalen, den Bauernhäusern, dem Dorfkrug, den Schulen und dem Gutshof sowie mit dem Schlosspark und der Schlosskirche bis heute eine in der Berliner Großstadtlandschaft und Großstadtgeschichte einzigartige Mischung.
Die Denkmaltopographie Berlin-Buch beschreibt die geschichtliche Entwicklung des Dorfes Buch von der Vor- und Frühgeschichte bis heute und stellt ausführlich alle Bau-, Garten- und archäologischen Denkmale dar. Das vielseitige Werk von Ludwig Hoffmann steht dabei im Mittelpunkt, seine Entwurfshaltung und seine Arbeitsweise werden ausführlich behandelt. Themen sind neben der Geschichte der Krankenhäuser und des Krankenhausbaus durch alle Perioden des 20. Jahrhunderts hindurch auch Wissenschaftseinrichtungen wie das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung, aber auch Verbrechen wie die Euthanasie während der Zeit des Nationalsozialismus. Die DDR nutzte alle Gesundheitseinrichtungen intensiv und ergänzte sie durch mehrere medizinische Institute der Akademie der Wissenschaften.