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David Czupryn (*1983) hat bei Georg Herold, Lucy McKenzie und Tomma Abts in Düsseldorf studiert. Er ist ein Meister des Trompe-l'OEil-Effektes, jener jahrhundertealten Kunst der Augentäuschung, die bei ihm ein unerwartetes Comeback feiert. Mit Pinsel und Farbe bildet er mimetisch Oberflächen nach, Handschrift und Gestus werden so geradezu provokativ negiert. Die Bilder - David Czupryn arbeitet mit starken harmonischen Kontrasten und trägt die Farbe transluzid auf - wirken wie aus einem Guss, sie sind nicht fotorealistisch, sondern illusionistisch dreidimensional. Den ruhigen Gründen, Standflächen und Bewegungsmotiven werden Pfeile und andere grafische Elemente beigesellt. Neben ausgreifenden Gliedmaßen ziehen gebrochene Symmetrien, Fallendes, Schwebendes, Verbundenes, Verschränktes, Geöffnetes und Durchsichtiges die Aufmerksamkeit auf sich - gleichsam Bilder im Bild, aber auch einander umspielende Versatzstücke. Kein Wunder, dass der Maler die Surrealisten schätzt, aber auch eine gewisse Vorliebe für Alfred Kubin bekundet. Die Verrätselung, die er betreibt, steht aber nicht in der Tradition der Schwarzen Romantik, sondern erinnert an Alexander Calder und Naum Gabo, aber natürlich auch an das spitzbübische Werk von Georg Herold. So lassen sich David Czupryns Bilder denn auch ohne Umschweife als gemalte Installationen begreifen, in denen Konstruktivismus, Kinetik und Surrealismus ironische Urständ feiern. Oder auf Neudeutsch: Hier teilen sich Calder, Dalí und Herold die App.
Ausstellung:
Kunsthalle Darmstadt, 27/10/2018-6/1/2019