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Diese Publikation bietet einen ausführlichen Überblick über Werk und Leben des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, der wesentlichen Treibkraft bei der Etablierung kinetischer Kunst. Tinguelys mechanische Metallskulpturen wirken witzig und verspielt, ihre charmante Absurdität enthält jedoch auch eine dunkle Seite: Spiel, Vergnügen und Ironie kontrastieren in den fesselnden, unwiderstehlichen Werken mit Aggression, Selbstzerstörung und Todesangst.
Im Unterschied zum vorherrschenden Tinguely-Diskurs, der vor allem auf die Verspieltheit, die kinetischen Aspekte seiner "Maschinen" fokussiert, ist diese Studie die erste, die die gegenwartsbezogenen theoretischen, interdisziplinären und kritischen Aspekte seines OEuvres herausstellt. Renommierte Autoren zur Kunst der 1960er-Jahre diskutieren diese Mehrdeutigkeit von Tinguelys Kunst, beispielsweise das Verhältnis zwischen der ansteckenden Fröhlichkeit seiner Kunstmaschinen und seinem eher dunkleren, ambivalenten Blick auf die menschliche Existenz und den Tod; seine Hinwendung zu technologischem Fortschritt und zugleich die Abneigung ihm gegenüber; Tinguelys utopische wie ungewöhnliche Vorstellungen von Gesellschaft; seine Liebe zur Kunstgeschichte, zu Museen, die stets mit institutioneller Kritik gepaart war, und, natürlich, sein paradoxes Verhältnis zu Materialität, Produktion und Zerstörung generell. Die Publikation schließt mit einer Diskussionsrunde zur Bedeutung Tinguelys für die bildende Kunst und das Museum im 21. Jahrhundert.