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Keine Frage, Heavy Metal ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das schlägt sich auch in dem wachsenden Interesse der Mainstream-Medien nieder.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hebt eine Vielzahl Konzertmitschnitte und Dokumentationen ins Programm. Die ARD hat das Wacken Open Air entdeckt und mit einer täglichen Berichterstattung geadelt. Und die Wissenschaft überlegt schon seit einer Weile, mit den »Metal Studies« ein eigenes Fach einzurichten und so dem Genre eine nie gekannte Würde zu verleihen.
Der gemeine Metalhead reagiert auf diese Entwicklung eher argwöhnisch, weil etwas von seiner geliebten Dissidenz abhandenzukommen droht. Er hat schon immer ein feines Gespür gehabt für kommerzielle Vereinnahmungsversuche und seine Abneigung dagegen unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. »Posertum«, »False Metal«, »Commercial Fuck« heißen die Vorwürfe, die sofort zum Liebesentzug seitens der Szene führen.
Frank Schäfer ist Metal-Fan der ersten Stunde, also »true«, wie es »truer« nicht geht. In seiner METAL ANTHOLÖGY stimmt alles, bis hin zu den Punkten auf dem Ö. Es sind wahre Geschichten, die der Autor hier erzählt. Gelegentlich satirisch angeschrägt, aber immer selbst erlebt (oder gehört). Er holt Tony Jasper aus der Versenkung, den Mann, der mit der HM Show Pionierarbeit im Radio geleistet hat, sucht nach unterschätzten Meisterwerken im Plattenschrank, besucht die einschlägigen Festivals, erinnert sich an die goldenen Jahre des Genres und findet sich schließlich auf einer abenteuerlichen Schwermetall-Kreuzfahrt wieder.
METAL ANTHOLÖGY ist ein kurzweiliger, reich illustrierter Reiseführer durchs Eisenland. In der abwechslungsreichen Text-Bild-Collage erfährt der Leser viel Wissens- und Liebenswertes über die Rituale, Gründungsmythen, Trinkgewohnheiten, Sprüche und nicht zuletzt das erstaunliche Liebesleben seiner Bewohner.