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Vor zehn Jahren, im Dezember 2010, löste die Selbstverbrennung eines jungen Gemüsehändlers in der tunesischen Kleinstadt Sidi Bouzid den sogenannten Arabischen Frühling aus. In dessen Folge stürzten die Diktatoren in Tunesien und Ägypten und es kam zu Unruhen und Massenprotesten in der gesamten arabischen Welt. Libyen wurde, nach dem militärischen Eingreifen des Westens, zu einem gescheiterten Staat, in Syrien und im Jemen begannen Bürgerkriege, die bis heute andauern und sich längst zu einer humanitären Katastrophe entwickelt haben. So ist die islamisch-arabische Welt zur größten Krisenregion der Erde geworden - und sie befindet sich unmittelbar vor der Haustür Europas.
Der langjährige SPD-Politiker Franz Maget, zuletzt Vizepräsident des Bayerischen Landtags, hat sich die letzten Jahre intensiv mit dieser Region befasst und als Sozialreferent an den Deutschen Botschaften in Tunis und Kairo gearbeitet. In seinem neuen Buch beschreibt er den Verlauf und die Ursachen des Arabischen Frühlings, zieht eine Bilanz des vergangenen Jahrzehnts und blickt in die Zukunft. Seine Prognose lautet: Nordafrika und der Nahe Osten werden auch in den nächsten Jahren eine Krisenregion bleiben, weitere gewalttätige Konflikte zeichnen sich bereits ab und die Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie werden die Probleme noch weiter verschärfen.