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Die Sennerin war schon im 19. Jahrhundert ein Klischee - eine schöne junge Frau, fröhlich und fleißig, in der idyllischen Abgeschiedenheit der sommerlich blühenden Alm. Darin steckt aber ein wahrer Kern: In den bayerischen Alpen und im benachbarten Tiroler und Salzburger Land war die Bewirtschaftung der Almen im Sommer schon immer in Frauenhand.
Neben "Übriggebliebenen", also ledigen älteren Frauen, waren es vor allem die jüngeren Töchter der Bauern, die gerne die Almarbeit übernahmen, schließlich bot das Leben auf der Alm eine der wenigen Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auf den Bergen fanden die Frauen ihren Freiraum - fast schon eine frühe Form der Emanzipation. Auch heute ist die Alm wieder zum Sehnsuchtsort für Frauen geworden. Leben und arbeiten in und mit der Natur, hoch droben in den Bergen, ist ein Traum für viele. Sie verbinden damit Vorstellungen von Ruhe, Abgeschiedenheit, Ursprünglichkeit und Freiheit.
Sennerinnen früher und heute - was waren und sind das für Frauen? Was hieß es früher, als Frau alleine eine Alm zu bewirtschaften? Und was bedeutet es heute? Johanna Bauer erzählt von ihren eigenen Erfahrungen als Sennerin und lässt Alte und Junge, Erfahrene und blutige Anfängerinnen zu Wort kommen, Quereinsteigerinnen aus der Stadt und Frauen vom Land. Einen außergewöhnlichen Blick auf diesen einzigartigen Frauenberuf, den es so nur in den bayerischen und österreichischen Alpen gibt, ermöglichen dazu erstmals veröffentlichte historische Privataufnahmen.