Noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs plante die Wehrmacht die Einrichtung des Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlagers (Stalag) X B im niedersächsischen Sandbostel. Bis zur Befreiung am
- April 1945 waren hier mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt interniert. Ihre Behandlung war durch völkerrechtliche Verträge geregelt, doch wurde regelmäßig gegen diese verstoßen. Den sowjetischen Soldaten verweigerte die Wehrmacht jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und Krankheiten. Die im April 2013 in der Gedenkstätte Lager Sandbostel eröffnete Dauerausstellung und das Buch geben einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte des Ortes.
Im Mittelpunkt stehen die Schicksale der Kriegsgefangenen und der etwa
- 500 KZ-Häftlinge, die kurz vor Kriegsende - unter anderem aus dem KZ Neuengamme - nach Sandbostel kamen. Weitere Themen sind die Nachnutzung des Geländes - u.a. als britisches Internierungslager und als Notaufnahmelager für DDR-Flüchtlinge - und die Entstehung der Gedenkstätte. Das Buch präsentiert einen Großteil der Ausstellungsexponate und -texte. Sie werden durch vertiefende wissenschaftliche Aufsätze der Kuratorinnen und Kuratoren ergänzt.
»Sandbostel ist in einem Atemzug zu nennen mit Namen wie Bergen-Belsen, Gardelegen, Wietzendorf oder Esterwegen.«
Jürgen Trittin, 1994