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Die Invasion Afghanistans durch die Vereinigten Staaten infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 katapultierte das Land schlagartig aufs Tapet der internationalen Politik. Die Bilder, die durch die tägliche Berichterstattung in die Wohnzimmer der Menschen Einzug erhielten, prägen bis heute unsere Vorstellung der Region.
Der Fotograf Jean Charles Blanc machte sich 1963 gemeinsam mit zwei Bekannten von Frankreich aus auf den Weg nach Indien. Die drei Freunde fuhren die gesamte Strecke mit dem Auto und durchquerten dabei auch Afghanistan. Was sie entdeckten, war ein exotisches, unbekanntes Stück Erde, eine archaische Welt mit einer zart aufkeimenden Moderne - weit entfernt von den Wirren, Mächten, politischen Umwälzungen und Kriegen, die das Land in den kommenden Jahrzehnten heimsuchen sollten.
Blanc kehrte 1972 zurück, diesmal für mehrere Monate. Er besuchte Dörfer und Städte, Theateraufführungen, Bars und Märkte, porträtierte Menschen und Landschaften gleichermaßen. Heute, mehr als 40 Jahre nach ihrer Entstehung, sind Blancs Schwarzweißaufnahmen Zeugnisse einer untergegangenen Welt: Die Bilder kommen dem westlichen Betrachter merkwürdig vertraut vor und sind zugleich verstörend anders als all das, was wir gemeinhin für Afghanistan halten. Blanc zeigt uns entrückte Sehnsuchtsorte, unberührte Landschaften, berührende Porträts und intime Momente eines Landes und seiner Einwohner, deren hoffnungsvoller Blick auf die Zukunft kurz darauf brutal zunichte gemacht wurde.
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