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Neue Diskussionsansätze - Zur Verantwortung Deutschlands für den Ersten Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg war eine Katastrophe von bis dahin unbekannten Ausmaßen, eine Zäsur in der Geschichte, nach der nichts mehr war wie zuvor. Wie aber konnte es zu dieser Tragödie kommen? Die Debatte um den Kriegsausbruch bewegte sich bisher zwischen der These eines von Deutschland planmäßig vorbereiteten Hegemonialkriegs und der Ansicht, die Völker Europas seien in den Konflikt einfach "hineingeschlittert".
Dieter Hoffmanns Buch geht der Frage nach, welche Bedeutung das Motiv eines Präventivkriegs hatte. Eine Vielzahl von Quellen zeigt, dass die führenden Militärs in der Staatsleitung einen Krieg gegen die erstarkenden Nachbarn Frankreich und Russland für unvermeidlich hielten. Sie forderten einen Präventivschlag, um dem zuvorzukommen. Um sich die Unterstützung des Volkes für das Losschlagen zu sichern, verfolgten sie ein wohl überlegtes Kalkül: der Kampf musste als Verteidigungskrieg beginnen. Eine Gelegenheit bot das Attentat von Sarajewo - und das deutsche Volk ließ sich in die Irre führen.
Hoffmanns Buch lädt dazu ein, die Debatte neu zu eröffnen. Es bietet auch eine Chance, in der Verständigung darüber, was wir über die deutsche Politik in der Julikrise wirklich wissen, ein beträchtliches Stück voranzukommen.
Mit einer ausführlichen Einleitung des angesehenen Historikers und Experten für den Ersten Weltkrieg Peter Graf Kielmansegg.