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Elisabeth, die populärste Verkörperung mittelalterlicher caritas, und die Wartburg, Hauptsitz der thüringischen Landgrafen, waren einst im Guten wie im Bösen miteinander verbunden. Knapp vierjährig kam die ungarische Königstochter im Zuge feudaler Heiratspolitik am Anfang des 13. Jahrhunderts nach Thüringen. Ihr Leben und Wirken sind vielfach beschrieben worden. Sagen und Legenden umranken das Bild dieser Frau, einer Außenseiterin, die, von ihrer höfischen Umgebung geächtet, nach ihrem Tode heiliggesprochen wurde. Elisabeths Frömmigkeit äußerte sich nicht im Rückzug in ein Kloster, wie es ihrem Stand gemäß gewesen wäre. Sie ging zu den Armen und Kranken und teilte ihr Leben mit ihnen. Damit rief sie den Widerstand der landgräflichen Familie hervor. Diesen konflikt arbeitet Günther Hoppe in seinem Buch heraus. Er beschreibt ihn vor dem Hintergrund der sozial-religiösen Bewegungen der frühstädtischen Zeit um die Wende zum 13. Jahrhundert, in denen sich eine Zäsur von nicht nur kirchen- und geistesgeschichtlicher Bedeutung ankündigte.