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Psychoanalyse und Neurowissenschaften stimmen darin überein, dass nachhaltige Veränderungen bei der Depression nicht durch kognitive Einsichten zu erzielen sind, sondern intensiver emotionaler Erfahrungen in einer neuen, korrigierenden Beziehung zum Analytiker bedürfen. Durch die Verbindung beider Disziplinen entsteht ein vertieftes Verständnis der Depression und der Möglichkeiten ihrer Heilung.
Besonders bei chronisch depressiven Patienten ist eine Mobilisierung neuroplastischer Veränderungen
in Psychoanalysen und Psychotherapien entscheidend: Bekanntlich befinden sich die Patienten in einem schmerzlichen Zustand der inneren Bewegungslosigkeit, von Leere, Sinnlosigkeit, "einem psychischen Tod".
In der intensiven therapeutischen Beziehung wird versucht, die Hintergründe für diese psychische
Erstarrung gemeinsam mit dem Patienten zu eruieren und durch neue emotionale Beziehungserfahrungen
zu lockern und im besten Falle sogar zu überwinden.
Die Beiträge dieses Bandes sind Teil der relativ jungen wissenschaftlichen Disziplin "Neuropsychoanalyse", die Mark Solms vor einigen Jahren initiiert hat und die zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die Herausgeber:
Marianne Leuzinger-Bohleber, Prof. Dr. phil., Direktorin am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt a. M., Professorin an der Universität Kassel, Lehranalytikerin (DPV), Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse.
Klaus Röckerath, Dr. med., Psychoanalytiker, Lehranalytiker (DPV) und Supervisor. Veröffentlichungen zu Trauma und Zweitem Weltkrieg; Forschungen zu interdisziplinären Fragen von Neurowissenschaft und Psychoanalyse.
Laura Viviana Strauss, Dr. phil., Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin (DPV), Supervisorin, Dozentin und Lehrtherapeutin am Institut der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf in Köln. Verschiedene Veröffentlichungen.