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In ihrem sinnlichen und poetischen Roman 'Mottenkugeln' schildert Alia Mamduch - aus der Sicht eines Mädchens - die Welt der Frauen im Bagdad der fünfziger Jahre. Trotz sozialer und sexueller Unterdrückung lassen sie sich nicht unterkriegen. Huda, die Protagonistin und aufmüpfige Ich-Erzählerin, ist gerade neun Jahre alt, als ihr Vater, ein irakischer Polizeioffizier, ihre aus Syrien stammende, an Tuberkulose erkrankte Mutter verstösst und eine jüngere Frau heiratet.
Huda und ihr kleiner Bruder bleiben bei Grossmutter, Tante und Grosstanten zurück. Alle zittern vor dem despotischen Vater, der die Familie regelmässig besucht, nur Huda, 'ein Ausbund an Aufsässigkeit' mit einer 'Haut wie Krokodilleder', wagt es, ihm die Stirn zu bieten. Den Verlust der Mutter überwindet Huda nicht, doch er schärft ihren Blick für die familiären und gesellschaftlichen Ereignisse.