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Soziologie der globalen Gesellschaft
Nach dem großen Erfolg des Bandes 'Einführung in die Entwicklungssoziologie' erscheint nun eine neu zusammengestellte Einführung.
Die Bezugspunkte der Soziologie waren für lange Zeit die sich modernisierenden Gesellschaften zunächst in (West-)Europa und dann in Nordamerika. Mit der Dekolonialisierung und Entwicklung der nicht-westlichen
Weltregionen kommen zunehmend die nicht-westlichen, häufig postkolonialen Gesellschaften sowie die damit einhergehenden Beziehungsverhältnisse ins Blickfeld. Mit diesen sich wandelnden Bezugspunkten hat sich zugleich aus einer Vielzahl national dominierter Soziologien eine zunehmend international orientierte und verstärkt global ausgerichtete Soziologie entwickelt. Aufmerksamkeit hat in diesem Kontext insbesondere
das Konzept des 'Transnationalen' auf sich gezogen. Nicht Nationalstaaten oder national verankerte
Wirtschaftsunternehmen, sondern globalisierte Akteure sind die wesentlichen Träger gesellschaftlichen Handelns. Ermöglicht wurde dieser Prozess durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien.
Daraus entwickeln sich Netzwerkstrukturen, die die zukünftige gesellschaftliche Produktion, Distribution und Konsumtion beeinflussen.
Neuere soziologische Ansätze gehen weiters davon aus, dass globale Informationen lokal jeweils unterschiedlich rezipiert werden. Darüber hinaus wird die These einer global vereinheitlichten Kultur auch durch empirische Befunde relativiert, dass die ohne Zweifel existierenden Homogenisierungstendenzen stets auch lokalen Widerstand provoziert und kreiert haben, so dass kulturelle Globalisierung paradoxerweise stets auch begleitet ist von einem Erstarken des Lokalen.