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Das große A im Kreis, auf die Mauern jeder Stadt dieser Welt gesprayt, verlässt seine Nischen. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Popmusik und anderen Wirkungsfeldern stoßen nicht mehr auf Unverständnis, wenn sie sich zum Anarchismus bekennen - und sie tun das umso mehr, seit die aktuelle weltweite Krise nicht nur den gewohnten »Sozialstaat«, sondern auch die Institutionen der parlamentarischen Demokratie entsorgt. In Österreich haben zu dieser Renaissance NonkonformistInnen wie Dieter Schrage beigetragen. Wie kaum einer verkörperte er die Brücke zwischen Hoch- und Subkultur, zwischen Parlamentarismus und antiparlamentarischer Opposition, zwischen »Poesie und Disziplin« (wie sich Walter Benjamin die Bandbreite eines Revolutionärs vorstellte).
Dieter Schrage (1935-2011) war Aktivist, Kulturpolitiker, Kunstvermittler, Politiker der Grünen und Subkulturforscher. Er studierte Theaterwissenschaften in Köln und lebte seit 1960 in Wien. Schrage war Kulturreferent der Zentralsparkasse Wien, Kurator am Museum Moderner Kunst und unterrichtete unter anderem an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien zu ästhetischer Theorie, Populärkultur und Kulturpolitik.