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Dieser Ausspruch gibt das Selbstbild der meisten österreichischen Schutzpolizisten wieder, die von 1941 bis 1944 an der Judenvernichtung in Ostgalizien unmittelbar beteiligt waren.
Das vorliegende Buch setzt sich mit den Aktionen kleiner Dienstabteilungen der Schutzpolizei auseinander, die ab 1941 in den größeren Städten der eroberten Gebiete stationiert waren. Konkret handelt es sich um Geschehnisse in zwei Städten im Umkreis von Lemberg, dem damaligen Zentrum des galizischen Erdölreviers.
Obwohl in Deutschland schon seit den Sechzigerjahren und in Österreich sogar noch früher mehrere Prozesse gegen ehemalige Angehörige der Ordnungspolizei stattgefunden haben, befasste sich die Forschung erst in den Neunzigerjahren verstärkt mit diesem Thema. Ausschlaggebend war dabei das Erscheinen von Daniel Goldhagens "Hitlers willige Vollstrecker".
Geldmacher dokumentiert Geschehnisse, die in Österreich bis heute teils relativiert, teils verwischt werden, wie der Text jener Gedenktafel aus dem Jahr 2000 in der Wiener Marokkanergasse zeigt: "In der Zeit von 1938 bis 1945 hat es in den Reihen der Wiener Schutzpolizei auch Täter und Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes gegeben. Schutzpolizisten wurden zu Verbrechen an Juden und anderen Opfern missbraucht. Dieses Werk ist Mahnung und Gedenken an Menschen, deren Leid, deren Not, deren Mut, deren Schuld und deren Lebensverachtung."
Dem Autor - Politologe, Slawist und Historiker - geht es um mehr als die wissenschaftliche Aufarbeitung jener Vorkommnisse im Generalgouvernement. Geldmacher verfolgt in seinem Buch darüber hinaus die Frage nach Täterprofil und Tatmotiv, nach Hemmungsabbau und Manipulation und eröffnet so den weiten Horizont einer kriminalpsychologischen bzw. -soziologischen Fragestellung jenseits der Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft.