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Gaston Salvatores Venedigporträt ist eine Hommage an die steinerne Schönheit der Lagunenstadt und deren Abgr++nde. Der Blick des Wahlvenezianers, der immer auch der eines in die Stadt Verliebten ist, lässt sich nicht täuschen, weder von den Fassaden der Häuser ÔÇô beim Brand des Opernhaus La Fenice etwa war kein zweihundertjähriger Bau in Flammen aufgegangen, sondern nur eine Kopie aus den dreißiger Jahren ÔÇô noch von den Masken der Menschen: Jene geheimnisvollen Gestalten in venezianischen Kost++men, die seit Ende der siebziger Jahre wieder begannen, Venedig zur Karnevalszeit zu bevölkern, waren von auswärts gekommen, und die Venezianer ließen sich erst im Lauf der Zeit und eher widerstrebend von der importierten Heiterkeit anstecken. Auch weniger augenfälligen Merkw++rdigkeiten geht Salvatore auf den Grund, etwa dem Zusammenhang zwischen dem Ende der sozialistischen Regime in Osteuropa und der unverhofften neuen Bl++te der musikalischen Darbietungen in den beiden Traditionscaf+(r)s Florian und Quadri.ÔÇØ Seit jeher kokettiert Venedig mit dem Untergang. Trotzdem gibt es keinen Venezianer, der wirklich daran glaubtÔÇØ ÔÇô weiß Gaston Salvatore. Wie anders wäre sonst die seltsame Volksfeststimmung zu erklären, die während jedes Hochwassers die Stadt erfasst? Der Hang zum Morbiden ist bekanntlich fester Bestandteil der Serenissima, ÔÇ£Ihrer DurchlauchtÔÇØ. Was sich auch an ihren versteckten und geheimen Gärten zeigt, deren Gestalter häufig der Verfall ist. Auch das bevorzugte Gesprächsthema von Venedigs (guter) Gesellschaft ÔÇô die es dem in der Stadt sesshaft Gewordenen zuerst schwer macht, in ihrem erlauchten Kreis aufgenommen zu werden, und ihn dann, einmal akzeptiert, ganz und gar vereinnahmt ÔÇô ist der bevorstehende Untergang. Dass diese Sorge im Zug aufwendiger Sanierungsarbeiten an den St++tzpfeilern der Stadt und des Mose-Projekts, das die Hochwasser-Gefahr bannen soll, weit weniger berechtigt ist als jene um Venedigs Zukunft als Kulturstadt, skizziert Gaston Salvatore anhand der bis dato nicht gerade erfolgreichen Bem++hungen, die Stadt wieder zu einer Kulturmetropole zu machen.