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ÔÇØDaß die Sehnsucht nicht so sehr nach dem Fremden geht als nach dem, was man in der Seele schon zu kennen glaubt, den Wurzelsträngen der ErinnerungÔÇØ ÔÇô weiß Christoph Braendle, wenn er Paul, den Protagonisten seiner +ägyptischen Novelle, ins rechteckige Land im Nordosten Afrikas aufbrechen läßt. Auf dem schmalen Grat zwischen Tatsache und Legende balancierend, zeigt er dem Leser auf Umwegen ÔÇô die immer die Ortskenntnis erhöhen ÔÇô ein Land, dessen Wundern auch viertausend Jahre Tourismus nichts anhaben konnten. Mit z++gelloser Lust am Fabulieren, spielerisch und leicht verkn++pft Braendle Gehörtes und Erfahrenes, Erdachtes und Erahntes zu einer phantasievollen Prosa, die die Auseinandersetzung mit den Schattenseiten ÔÇô und deren gibt es reichlich in diesem Land voll Sonne und Licht ÔÇô nicht scheut. Wer Paul auf seiner Reise durch +ägypten ÔÇô deren urspr++nglicher Zweck wissenschaftlich und eine Eselei ist ÔÇô begleitet, taucht ein in das Gew++hl und die bröckelnde Pracht der Metropole Kairo, bestaunt auf den Kamelmärkten diese eigenartigen, zwischen Hochmut und Lächerlichkeit schwankenden Tiere und nimmt teil am regen Leben in der nordöstlichen Totenstadt. Er reitet durch die W++ste, schläft unterm Sternenzelt, gelangt an den Rand des großen Sandmeeres, in dem f++nfzigtausend Soldaten spurlos verschwanden, und sucht die Oase Baharyya auf, um dort im Hotel Alpenblick abzusteigen. Er erklimmt den Berg Sinai und imaginiert den brennenden Dornbusch, unternimmt ÔÇô nat++rlich ÔÇô eine Kreuzfahrt auf dem Nil, lernt einen Liebesbriefschreiber kennen. Und erfährt am Ende, warum Paul sich verliebt: ÔÇ£Es gibt Dinge in diesem Land, die sind zu schön f++r einen allein.ÔÇØ