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Sieben Tage dauert die mit 9289 Kilometern längste Zugfahrt der Erde. Rußland von West nach Ost, von Moskau nach Wladiwostok, durch acht Zeitzonen, ++ber S++mpfe und ewigen Frost. Immer noch ist diese legendäre Strecke das Kernst++ck des russischen Verkehrsnetzes, aber sie ist auch zum Symbol geworden f++r einen Staat, der sich allmählich auflöst. Am Alltagsleben im ber++hmten Zug Nummer 2, Rossija, der Transsibirischen Eisenbahn, macht der Autor die kleinen Widrigkeiten der großen Krise nachvollziehbar. +£ber die Darstellung des Mikrokosmos ÔÇ£Transsibirische EisenbahnÔÇØ entwirft er das Bild eines von der Krise gebeutelten Landes. Der Zug wird dabei zur Metapher eines Staates, der zu entgleisen droht. Mosaikartig reihen sich Erlebnisse im Zug und Begegnungen mit verschiedensten Menschen zu einem Gesamtbild der gegenwärtigen russischen Gesellschaft: einer Gesellschaft mit ungewissem Reiseverlauf. In verschiedenen Zwischenstopps wird das geschlossene System ÔÇ£EisenbahnÔÇØ durchbrochen. Mehrmals steigt der Autor im Laufe der Fahrt aus und schildert russisches Alltagsleben in Städten und Dörfern, die an der Trasse liegen. Er begegnet Schaffnern, die von Fahrgästen bedroht werden, Kleinkriminellen, +ärzten, die f++r einen Hungerlohn arbeiten, einem Schamanen, der die russische Krise verirrten Geistern zuschreibt, einem Bettler, der an der Berliner Mauer mitbaute, einer sich aufopfernden Ordensschwester, sadistischen Militärs, Fischern am Baikalsee und einem B++rgermeister, der um sein Leben f++rchtet. Grundlage f++r das Buch ist eine zweiteilige GEO-Reportage, die im März und im April 1999 erschienen ist und die der Autor f++r das Buch umfassend erweitert hat.