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Wo vor hundert Jahren noch Löwen, Büffel und Elefanten durch den Busch zogen, da quälen sich nun Blechlawinen durch die Straßen. Damals war "Enkare Nyrobi", der "Ort des kühlen Wassers", kaum mehr als ein Camp für den Bau der Eisenbahnlinie zwischen dem Indischen Ozean und dem Viktoriasee. Heute leben fünf Millionen Menschen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Kaum eine Autostunde entfernt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Immer noch beschneiden Maasai ihre Töchter, um sie für den Preis von ein paar Kühen zu verheiraten. Statussymbol der stolzen Krieger ist gleichzeitig ein Mobiltelefon. Wim Dohrenbusch beschreibt Kenia als ein Land voller Gegensätze. Er trifft Straßenfußballer aus einem Slum, die es in die Nationalmannschaft und an die Universität geschafft haben, und einen Mann mit hundertdreißig Ehefrauen. Er hat mit Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai gesprochen und einen Gelähmten begleitet, der nach vierunddreißig Jahren als Bettler von Nairobi in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist. Es sind die Widersprüche Kenias, die Wim Dohrenbusch faszinieren: die Schönheit der Natur und der Fortschritt, die Sorgen der Menschen und ihre Herzlichkeit, der Spagat zwischen Tradition und Moderne.