IM BUCHSTABENFELD

Unsere Vorstellung von Literatur war bislang an das Buch als Medium gebunden. Literatur im elektronischen Zeitalter bietet erstmals die Option, uns die numero-alphabetischen Zeichenketten in anderen Medien vorzustellen, wie z. B. auf dem Bildschirm. Die experimentelle Literatur von Oulipo bis zur Wiener Gruppe ist bereits an die Grenzen der historischen Literaturmedien gestoßen, Computerliteratur, Rock Poetry, Rap, digitale Textinstallationen und andere Formen setzen diese Tendenzen in den neuen elektronischen Medien fort. Mit den veränderten Medien gibt es auch neue Produktions- und Rezeptions­bedingungen, die geschlossenen Zeichenketten werden entkettet, der Autor wird zum Algorithmus, Programme mit interaktiver Partizipation machen den Leser zum Autor, zum Navigator im Buch­stabenfeld.
Dieses Buch bietet einen Überblick über diese neuen Formen der literarischen Produktion, die Beispiele stammen vorwiegend aus der Sammlung des Medienmuseums des ZKM in Karlsruhe.

Mit Beiträgen von Giselle Beiguelman, Bastian Böttcher, Shane Cooper, F. J. Czernin/Ferdinand Schmatz, Ken Feingold, Franz Fietzek, Alvar Freude, Masaki Fujihata, David Larcher, Michael Lentz, Constanze Ruhm, Bill Seaman, Jeffrey Shaw, Peter Weibel u. a.