Ethnologische Forschung passiert zumeist in einem historischen Kontext. Forscher und Erforschte teilen jedoch nur in Ausnahmefällen den gleichen kulturellen und geschichtlichen Horizont. Weitaus häufiger treffen sie in einem bereits ausdefinierten Raum politischer Machtbeziehungen aufeinander. Kolonialismus und Nord-Süd-Gefälle bilden dabei den Bezugsrahmen. Diesen Kontext in den Mittelpunkt zu stellen, ist eines der Hauptanliegen der Ethnohistorie. Der vorliegende Band verfolgt die Zielsetzung, einen einführenden Überblick über den Diskussionstand ethnohistorischer Methoden und Theoriebildung zu geben. Sein Erscheinen in der dritten Auflage unterstreicht seinen Charakter als klassisches Lehrbuch, das gleichwohl auch außerhalb von Universitäten auf Interesse stößt.