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Zwischen 639 und 642 n. Chr. wird Ägypten von arabischen Armeen erobert. In den folgenden Jahrzehnten dehnen die Kalifen ihren Machtbereich bis Persien und Südspanien aus. Die arabischen Eroberungen und die Ausbreitung des Islams stellen einen entscheidenden Wendepunkt in der Weltgeschichte dar. In Ägypten, das bis dahin Teil des römischen, dann des oströmischen (oder frühbyzantinischen) Reiches gewesen war, lassen sich dieser Wechsel der Herrscher und politischen Eliten, die Etablierung des Islam und der arabischen Sprache anhand Zehntausender Schriftstücke auf Papyrus, Pergament und Papier genauer und detailreicher nachvollziehen als irgendwo sonst.
Die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek beherbergt die umfangreichste
und bedeutendste Sammlung von Originaltexten aus dieser Zeit. Mehrere von der US-amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation und dem österreichischen Wissenschaftsfonds
(FWF) großzügig unterstützte Projekte haben die Erschließung und das Verständnis dieser Dokumente wesentlich gefördert. Verfasst in Griechisch, Koptisch und Arabisch, sind sie wertvolle Zeitzeugen für den Übergang vom christlich-byzantinischen zum islamisch-arabischen Ägypten. In diesen dokumentarischen Texten des Alltags, der Verwaltung, des Rechtswesens, der privaten und offiziellen Korrespondenz eröffnet sich eine höchst spannende Perspektive auf die Jahrzehnte vor und nach diesem historischen Wechsel vom Kaiser zum Kalifen.