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Henry David Thoreau (1817-1862 - 2012 ist sein 150. Todestag) ist weithin durch seinen Essay »Resistance to Government« (»Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat«, 1849) bekannt. Er begründete damit die Idee der Civil Disobedience, die u.a. für Mahatma Gandhi und Martin Luther King bedeutsam wurde. Auch verschiedene Strömungen der Ökologiebewegung, des Anarchismus usw. sehen in Thoreau ihren Helden.
Schon 1845 hatte sich Thoreau für zwei Jahre in eine selbst gebaute Holzhütte zurück gezogen. Nicht zuletzt durch seine Schrift »Walden; or, Life in the Woods« (1854) wurde er - so der amerikanische Literaturnobelpreisträger Sinclair Lewis - zu einem »der drei oder vier wirklichen Klassiker der amerikanischen Literatur«. Gemeinsam ist den Werken Thoreaus eine radikale, philosophische Zivilisationskritik und die Suche nach einer Alternative, die nicht bei einer etablierten Religion Zuflucht sucht.
Kurz nach seiner Rückkehr aus Walden erreichte ihn der erste Brief eines Bewunderers: Zwar sind die weiteren Briefe von Harrison G. O. Blake nicht erhalten, doch erweist sich dieser offenbar als idealer Fragesteller. Thoreaus Antwortbriefe erstrecken sich über den größten Teil - 14 Jahre - seiner produktiven Zeit und umspannen die gesamte Entwicklung seines Denkens. Thoreau starb mit 44 Jahren.
Erst vor wenigen Jahren erschien eine vollständige Ausgabe dieser Briefe Thoreaus an Harrison G. O. Blake, reichlich kommentiert durch den Herausgeber Bradley P. Dean. Nun sind sie in der hervorragenden deutschen Übersetzung von Klaus Bonn auch auf Deutsch erhältlich.