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Wer, wie die Reisenden dieses Buches, die für mittel- und westeuropäische Augen des vorigen Jahrhunderts teils exotische, teils schon vertraute istrische Welt hinter sich lässt und nach den zerklüfteten Ufern des südlichen Dalmatien aufbricht, sei es zu Wasser oder gar zu Lande, genießt bald den Ruf eines Abenteurers "Sie reisen nach Kannibalien", wundert sich der Kärntner Dichter über die wagemutige deutsche Reiseschriftstellerin. Dalmatien stellte im frühen 19. Jahrhundert jedenfalls noch eine beachtliche Herausforderung an die körperliche Verfassung der Reisenden dar, brauchte andererseits aber auch den kunsthistorischen Vergleich mit den klassischen Routen des zentral-, ost- und westeuropäischen Bildungstourismus nicht zu scheuen.
Als mediterrane Region war Dalmatien eine vielschichtige Welt der Grenzen und Ränder, paradoxer Situationen, Übergänge und Beziehungen: romanische, südslawische, deutschsprachige und osmanische Kultur in unmittelbarer Nachbarschaft; hinzu kommt, neben dem plurikulturellen und dem maritim-insularen Charakter, die Verbindung von Urbanität mit kultureller und sozialer Polyphonie, denn die dalmatinische Kultur im engeren Sinn war eine urbane, bürgerliche Kultur im Kontaktbereich einer archaischen und bäuerlichen; ihre Zentren und wichtigsten Städte waren zugleich Grenzstädte, an der Grenze zwischen Land und Meer, Slavia und Romania, Orient und Okzident liegend.