Der Künstler Félix Vallotton (1865-1925) war ein intelligenter Beobachter seiner Zeit. In Lausanne geboren, studierte er ab 1882 in Paris im Kreis der Künstlergruppe "Nabis", schrieb Theaterstücke und arbeitete als Illustrator für avantgardistische Zeitschriften. Schamvoll und schamlos waren seine Entblössungen, die Maskerade der porträtierten Modelle nicht selten befremdlich. Durch ironische und gesellschaftskritische Themen setzte sich Vallotton von seinen Zeitgenossen ab: Weder scheute er karikierende Anspielungen, noch wahrte er den Schein der bürgerlichen Idylle. Seine Kunst war indiskret und bisweilen von schwarzem Humor und beissendem Sarkasmus durchzogen. Die merkwürdigen Pointierungen machten Vallotton zu einem international beachteten Avantgardisten am Beginn der Moderne.
Der reich bebilderte Katalog fokussiert auf Vallottons malerisches Werk aus allen Schaffensphasen und Gattungen. Die Autoren spüren in Essays und detaillierten Bildbeschreibungen den eigenwilligen Bildfindungen des Künstlers nach und gehen der irritierenden Künstlichkeit auf den Grund, die seine Gemälde prägen.
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