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Als der koreanische Bauer Lee Kyung Hae sich 2003 am WTO-Ministertreffen von Cancún vor den Augen der Konferenzteilnehmer erstach, trug er ein Schild mit der Aufschrift "Die WTO tötet Bauern". Sein Suizid ist lediglich der sichtbarste unter Zehntausenden: In Indien etwa sind allein im letzten Jahrzehnt 30 000 Bauern durch die Globalisierungspolitik getötet worden. Die wirtschaftsorientierten Handelsregeln der WTO entziehen den Kleinbauern auf der ganzen Welt die Existenzgrundlage und treiben sie in die Verzweiflung.
Die indische Ökofeministin und Trägerin des Alternativen Friedensnobelpreises Vandana Shiva nennt ihre Vision einer gerechten Weltordnung "Erd-Demokratie": eine Demokratie, die lokal und regional verankert ist - aber auf zentralen, universell gültigen Werten gründet. Eine Demokratie, die niemanden ausschließt von der Teilhabe an den Schätzen der Natur. Eine weltumspannende Demokratie, in der nicht die Interessen der Wirtschaft, sondern die Menschen und der nachhaltige Umgang mit der Natur im Zentrum stehen.