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Wie stellt man es an, eine schreckliche Ehe zu führen? Wie schafft man es, schizophren zu werden? Wie wird man eine therapeutische Null?
In diesem bemerkenswerten Buch zäumt Jay Haley, einer der bekanntesten amerikanischen Psychotherapeuten, das Pferd konsequent von hinten auf. Seine Ausgangsfragen mögen skurril klingen, führen aber schnell auf das Wesentliche, nämlich darauf, wie sich in zwischenmenschlichen Beziehungen scheinbare Ohnmacht durch Taktiken und Spiele in Macht verwandelt.
Das Buch beginnt mit einer Darstellung des großen Machtstrategen Jesus Christus, beleuchtet dann die Machtverhältnisse in Zweierbeziehungen und nimmt sich danach das therapeutische Feld vor: Haley übt herbe Kritik an der Medikamenten-Psychiatrie, verteidigt auf überraschende Weise die Psychoanalyse, schürt aber gleichzeitig generell die Skepsis psychologischen Theorien gegenüber und stellt die Wirksamkeit von Therapien infrage.
Nicht zuletzt Haleys Gedanken zur Rationalisierung der Therapie und seine klaren therapeutischen Richtlinien machen die bleibende Aktualität dieses Buches aus.