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Die Stadt ohne Juden nannte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals noch undenkbare Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien satirisch beschreibt. Nur zwei Jahre später kam der Film in die Kinos. In der Verfilmung wurde der brisante Stoff abgeschwächt, konkrete realpolitische Bezüge vermieden: In der sagenhaften Republik Utopia, Adresse: Ballhausplatz in Wien, herrscht Unruhe. Die Arbeiter gehen auf die Straße, das Geld ist nichts mehr wert, Spekulanten treiben mit ihrer Habsucht die Inflation. In den Wirtshäusern kennen die Menschen schon die Lösung: Hinaus mit den Juden. Die überspitzte politische Botschaft wurde verstanden. 14 Jahre nach der Filmpremiere wird "Die Stadt ohne Juden" von der Wirklichkeit eingeholt. Der Film gilt heute weltweit als erstes explizites filmkünstlerisches Statement gegen den Antisemitismus. Mit der Wiederentdeckung der fehlenden Teile des Films in Frankreich wurde die Basis für eine umfassende Rekonstruktion und Restaurierung von "Die Stadt ohne Juden" gelegt. Olga Neuwirth komponierte die neue Filmmusik, eingespielt vom Ensemble intercontemporain. Das Booklet enthält einen eigens verfassten Text von Elfriede Jelinek.