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"Nouvelle-Vague-Ikone Jean-Pierre Léaud spielt den Sonnenkönig: Großartiger als in Albert Serras Kinodrama "Der Tod von Ludwig XIV." könnten zwei majestätische Figuren kaum aufeinandertreffen - und sterben." Der Spiegel
Leid und Sterben machen auch vor den Mächtigsten, ja Absoluten nicht Halt: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. - eine Paraderolle für die Truffaut-Ikone Jean-Pierre Léaud - verspürt im August 1715 nach einem Spaziergang plötzlich Schmerzen im Bein. Die nächsten Tage verbringt er in seiner Kammer, führt die Regierungsgeschäfte bestmöglich weiter und gleitet allmählich seinem Tod entgegen. Ein Historienfilm als Kammerspiel, Opulenz auf engstem Raum, der Totentanz eines Bettlägerigen - während um den Kranken herum schon so eifrig wie eifersüchtig an der Zukunft ohne ihn gebastelt wird.
Vom Regisseur ursprünglich als 15-Tage-live-Installation für die documenta gedacht, erwies sich das Projekt aus Sicherheitsgründen zu teuer. Der Filmdreh mit der Verkürzung der Ereignisse auf knapp 2 Stunden dauerte mit 14 Tagen schließlich fast so lange. Detailgetreu den Memoiren Herzog Saint-Simons entnommen, ist es dennoch keine Geschichtslektion.