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Obgleich die neorealistische Theorie, wie sie von Kenneth N. Waltz 1979 entwickelt wurde, zum Kanon jeder Einführungsvorlesung zur Internationalen Politik an deutschen Universitäten gehört, herrschen doch bis auf den heutigen Tag erhebliche Missverständnisse hinsichtlich des Anspruches, der Reichweite sowie der methodologischen Grundlagen der neorealistischen Theorie vor.
Das Einführungsbuch in die neorealistische Theorie von Kenneth Waltz setzt sich zum Ziel, diese Missverständnisse auf zweifache Art zu beseitigen. Zum einen bietet es eine Einführung in die von Kenneth Waltz entwickelte Theorie des Neorealismus. Dabei wird nicht nur auf das zentrale Werk von Waltz, die "Theory of International Politics" Bezug genommen, sondern die Entwicklung des Denkens von Waltz wird von seinen Anfängen 1959 bis zu den aktuellsten Veröffentlichungen des mittlerweile emeritierten Professors nachgezeichnet.
Im Zentrum des zweiten Teils steht die Auseinandersetzung mit den Kritikern von Waltz. Um dieser Kritik nachzugehen und sie auf ihre argumentative Stichhaltigkeit zu prüfen, liefert Masala eine Darstellung und Analyse der Neorealismuskritik, die sich an zentralen Begriffen und theoretischen Annahmen von Kenneth Waltz orientiert. Nicht die Kritikpunkte des neoliberalen Institutionalismus, des Konstruktivismus, der kritischen Theorie und weiterer Denkschulen werden dargestellt, sondern die Kritik an der Strukturkonzeption, dem Anarchiebegriff, der Annahme des Staates als einheitlichem Akteur in der internationalen Politik usw. wird skizziert und auf ihre Relevanz hin diskutiert und analysiert.