Die Anwendung der Statistik in der Medizin so wie es derzeit üblich ist, hat sich noch lange verzögert. Erst im 20. Jahrhundert setzten sich die entwickelten Methoden zögerlich durch. Das Aufkommen leistungsfähiger Computer und benutzerfreundlicher Software zu Beginn der 80er Jahre führten zu einer enormen Vereinfachung und Beschleunigung statistischer Berechnungen und zur Akzeptanz der Statistik in der Medizin. Jeder Mediziner, der forscht und publiziert, benötigt statistische Methoden, um Untersuchungen durchzuführen, deren Ergebnisse darzustellen und zu verallgemeinern.
Die Aufgabe der beschreibenden Statistik ist es, sich einen Überblick über das vorhandene Datenmaterial (Untersuchungsmaterial) zu verschaffen. Zustände und Vorgänge werden mit Hilfe von Tabellen, grafischen Darstellungen, Verhältniszahlen und typischen Kenngrößen beschrieben. Diese Situation ist mit einer medizinischen Befunderhebung vergleichbar.
Im Anschluss müssen diese Eigenschaften, diese Ergebnisse dann interpretiert werden, das heißt aus ihnen werden Schlussfolgerungen im Sinne einer Diagnosenstellung gezogen.